Im Jahre des Herrn anno dazumal, 1625, lebte de Mönch Dayo (Freude kommt an) im Franziskanerkloster Peter und Paul. Nimmermüde setzte er sich für die Menschen in seiner Umgebung ein. Er war der Pförtner des Klosters und wusste immer Rat, obwohl man ihn selten sprechen hörte.
Dayo war ein freundlicher kleiner Mann, der jeden Tag lächelnd verbrachte. Er war da für die Anderen und die kamen gerne ins Kloster, um an der Pforte ein paar Worte mit ihm zu wechseln, obwohl meistens sie sprachen.
Dayo saß an der Pforte und lächelte den Menschen entgegen.
Es wird berichtet, das seltsame, wundersame Dinge in Gegenwart von Dayo geschahen. Dummen Leuten kamen plötzlich gescheite Gedanken, einfach dadurch, dass sie zurücklächelten. Unentschlossene, ratlose Leute wussten auf einmal ganz genau was sie tun würden, einfach dadurch, dass Dayo sie mit seinen großen, dunklen Augen ansah.
Menschen, die schüchtern waren, fühlten sich in seiner Gegenwart plötzlich frei und voller Tatendrang oder Unglückliche wurden zuversichtlich und froh.
Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf denen es überhaupt nicht ankommt, und er ging hin und erzählte das alles Dayo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte und, dass er auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war.
Den Oberen von Dayo passte es gar nicht, dass die Menschen immer an der Pforte des Klosters blieben und selten den Weg zum Opferstock der Kirche fanden. Sie beschlossen Dayo, der selten sprach, endgültig zum Schweigen zu bringen.
Eines Tages saß ein anderer Mönch an der Pforte. Jemand, den man noch nie lächeln gesehen hatte und der streng die Leute in die Kirche verwies. Auf die Nachfragen wo Dayo verblieben war, wies er streng darauf hin, dass jetzt jemand Neuer hier saß und, dass jetzt ein anderer Wind hier wehe.
Mit der Zeit sprach niemand mehr vom lächelnden freundlichen Mönch Dayo. Kein Mensch wusste, was geschehen war mit ihm.
Obwohl, manche wussten zu berichten, wenn sie in der Gemeinde etwas Gutes taten, sich gegenseitig halfen und einander beistanden, dann erschien ihnen Dayo und lächelte sie an.
Und andere wieder wussten zu berichten, dass er bei Versammlungen und Festen in der Gemeinde plötzlich unter ihnen saß und über das ganze Gesicht strahlte.
Dieses Gerücht, dass er immer wieder auftaucht, wenn Menschen etwas für einander tun, hält sich bis heute.
Die wenigsten wissen auch seinen Namen nicht mehr. Bekannt ist er allerdings auch heute noch unter dem Namen: Der gute Geist von St. Peter und Paul. Und von Zeit zu Zeit sieht, spürt und hört man ihn auch noch heute.
Der gute Geist von St. Peter und Paul ist auch heute noch lebendig, wenn Menschen etwas für einander tun.