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Bericht von der ökumenischen Bibelwoche

UNSER GLAUBE UND DER DEKALOG/DIE 10 GEBOTE

Vortrag von Herrn Stephinger in der Erlösergemeinde am 06.02.2020

Die Zeit-Unterschiede: .

1200 v. Chr.: .die Zeit des Auszugs aus Ägypten mit Moses (?)
“erzählte Zeit” 8. Jhdt. und 6./5. Jhdt. v. Chr: Aufzeichnungen der Gebote in den Büchern der Bibel “heute”/”Erzählzeit”

Was bedeuten die “10 Worte /Weisungen” (für Juden, Jesus, Christen, Moslems)  für uns heute?

1. Jahwe/Gott schließt einen BUND mit dem Volk Israel. Das  Bundesangebot geht von der Befreiung von Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten ohne Vorleistung aus. Der egalitäre Kern  besteht darin, daß der BUND nicht mit einem Herrscher Priester…abgeschlossen wird, und zwar in persönlicher Anrede “Du”: die jeden Einzelnen, immer aber auch das ganze Volk meint. Ein Bund bis zur Ankunft des Messias bzw. dem Ende der Welt.  Erst auf die Stämme Israels dann universell  für alle verstanden.                                              –

2. Der Text spricht von einem Bilderverbot da Gott unsichtbar, jenseitig/transzendent sei. Sein Name soll nicht ausgesprochen/mißbraucht werden. Bilderkritik bezieht sich auf Material aus Holz, Stein, Metall nicht auf Wort/Sprachbilder. (Vater Mutter, Retter, Hirte) Gott spricht “im Feuer” i.w. durch die Stimme, das Wort.

3. Der Eingottglaube/Monotheismus bildet sich allmählich heraus. Die Rede ist von “fremden Göttern”!

4. Jüdischer Glaube entgöttert die Natur, Magie wird abgelehnt. Fruchtbarkeit/Sexualität, Sonne, Mond, Sterne, Tiere.. sind keine Gottheiten. Jüdischer Glaube entgöttert entzaubert die Politik. Kein Kaiser, König, Herrscher, Priester…. ist ein Gott oder eine Göttin.

5. Am Horeb (früher Sinai nach Mondgottheit) wird eine Gottesbegegnung erzählt mit Bundesschluss und der vermutlich literarischen Figur des Moses.

6. Die Gebote/”Gesetze” sind eine Antwort auf die Befreiung aus Knechtschaft und sollen gutes Leben und ein verheißenes Land bedeuten (Damals noch keine Unsterblichkeitshoffnung).

7. Den “idealen Rückblick” der-10 Gebote auf die Anfangszeit begleiten Profeten mit Kultkritik, Sozialkritik:  Gerechtigkeit und Friede leiden, es geht nicht fair und sozial zu. Gottesdienste und Opfer bleiben folgenlos im Alltag und erfahren so Ablehnung.

Die lebhafte Debatte in der folgenden Stunde befasste sich mit Einzelgeboten, z. B verschiedener Begründung des Ruhetags Sabbat (einmal mit dem Ruhen Gottes bei der Schöpfung, dann sozial mit der Ruhe für alle Mensch und Tier m Erinnerung an die Sklavenexistenz früher.

Im Buch EXODUS bzw, DEUTERONOMIUM).

Mit dem Verständnis des Verbots zu morden/in Blutschuld zu geraten; mit dem Schutz des Hauses eines Mannes und seines Eigentums (der Frau, dem Acker, dem Sklaven, dem Esel-
und der “Unsichtbarkeit der Frauen“). mit der Warnung vor Falschaussagen vor Gericht durch Zeugen und Richter; mit der Rolle von Bildern in der Kirchengeschichte und dem Streit um Bilder in Orthodoxie und Reformation. Mit- dem Mißbrauch des Namens Gottes für eigene oder nationale Zwecke.  Immer ging es um Gemeinsamkeiten und Unterschiede damals und heute um  ein je dynamisches, geschichtsbewußtes, reftlektiertes Verständnis des Textes.

Ein bereichernder und nachdenklicher Abend im Rahmen der ökumenischen Bibeltage im Februar.